Brief von Roman Koidl – die tägliche Kolumne im BLICK (CH) Liebe Politiker, zuerst ködert ihr die Menschen mit Versprechen, und wenn diese eingelöst werden wollen, finden sich meist Gründe, warum das nun leider, leider nichts wird. Ja, sorry! Vorn vollmundig, hinten kleinlaut ist der Sound des Wahlkampfs. Dass Forderungen leichter sind als deren Umsetzung, beweist dieser Tage Nationalrat Christoph Blocher. Er hatte öffentlich mit grosser Geste zugesagt, sich jener Schweizer Studierenden anzunehmen, die als Folge der Masseneinwanderungs-Initiative nicht mehr im Ausland studieren dürfen. Hunderte Zuschriften erreichten den Altmeister der Ankündigung in den letzten Wochen. Der krebst nun leise zurück. Er werde sich, so Blocher, auf politischer Ebene für gezielte Förderung des Studierendenaustauschs einsetzen. Das ist geniale Politik: Versprechen muss man nicht erfüllen. Es genügt, ein neues abzugeben. Grüsse vom Versprecher, Roman Maria Koidl