Brief von Roman Koidl – die tägliche Kolumne im BLICK (CH) Liebe Vertragspartner, vielen Schweizern erscheinen die Massnahmen der EU nun wie Strafaktionen gegen den demokratischen Entscheid eines souveränen Landes. Nun hat sich erstmals der Präsident der EU-Kommission, Manuel Barroso, zu Wort gemeldet und darauf hingewiesen, dass es nicht um Strafe, sondern um Verträge geht. «Pacta sunt servanda» heisst es im Lateinischen, was so viel bedeutet wie: Verträge sind einzuhalten. Was staatsmännisch tönt, ist gleichwohl vom Wahlkampf gefärbt. Am 22. Mai wird das EU-Parlament gewählt. Die Personenfreizügigkeit könnte man als Staatsräson der EU verstehen. Und natürlich ist die Haltung des offiziellen Brüssel eine Mahnung an die Bürger der Mitgliedsstaaten. Pickelhart werden Schweizer Delegationen an der Felswand des grössten Binnenmarktes der Welt abprallen. Für die EU steht das Kernstück der europäischen Idee nicht zur Disposition. Frostige Grüsse, Roman Maria Koidl