Brief von Roman Koidl – die tägliche Kolumne im BLICK (CH) Liebe Jahreszeiten, ich fühl mich so Fallobst. Der Sommer kam spät, dafür geht er etwas früher. Wer jetzt noch Frühlingsgefühle hat, braucht dringend eine Behausung. Das dachte in ihrer Güte und Fürsorglichkeit auch die Zürcher Kommunalverwaltung. Hart arbeitenden Prostituierten wurde am Rande der Stadt ein Dach über den Kopf gestellt. Am Ringelpiezplatz ein Ständerwerk für über zwei Millionen Franken. Der öffentliche Verkehr steckte am ersten Abend gleich fest – Samenstau! Es war wie in der Formel 1: zu viele Luder, zu wenig Boxen. Ansonsten wurde an alles gedacht: Schilder, Sauberkeit, bunte Lichter. Doch schon wird gemotzt. Der Platz, so die internationale Presse, sei nicht romantisch genug. Deshalb der Reim zum Schleim: einer Traub’ und einer Geiss wirds im Sommer nie zu heiss. Sicher zum Strich, sicher nach Hause! Roman Maria Koidl