Handelszeitung: Steinbrücks Wahlschweizer:
Noch vor einem Monat sass der 45-Jährige in seinem Büro im Willy-Brandt-Haus, der Zentrale der deutschen SPD. Er gehörte zum Wahlkampfteam von Peer Steinbrück. Der Politiker, welcher nicht zuletzt wegen seiner polarisierenden Äusserungen zur Steuerhinterziehung auch in der Schweiz bekannt ist, will nächstes Jahr für die Sozialdemokraten ins Bundeskanzleramt einziehen. Koidl hätte ihm dabei helfen sollen. Der gebürtige Österreicher, der in Köln und in der Nähe von Frankfurt aufwuchs und seit zehn Jahren in Zürich lebt, sollte eine revolutionäre digitale Strategie entwickeln, den Wahlkampf völlig neu gestalten. Dazu kam es nicht. Am 19. November wurde sein Job bekannt, zwei Tage später schon trat Koidl zurück.