Carta: “Mehr als mal eben meßbar · Politische Kommunikation in Facebook”: Stephan Eisel publizierte Anfang der Woche im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung eine Analyse der Facebooknutzerzahlen. Seine Betrachtung relativierte nicht nur die Meldung, dass Facebook über eine Milliarde Nutzer habe, sondern auch den politischen Einfluss des sozialen Netzwerks. Auf Carta widerspricht Felix Neumann den Aussagen Eisels und wirft ihm Ungenauigkeit in der Erhebung vor. “Heraus fallen alle anderen Formen der politischen Kommunikation: Die Diskussion von Personen, Institutionen und Themen ohne einen expliziten Bezug zur zugehörigen Fanseite, das Weitergeben und Diskutieren von politischen Inhalten, die Koordination von politischem Handeln durch Gruppen, Chats, Nachrichten, Veranstaltungen, Status-Updates und Diskussionen. Das ist nicht quantitativ meßbar, selbst mit dem vollständigen Datenbestand Facebooks bräuchte es zur wirklich umfassenden Analyse und Bewertung eine qualitative Auswertung des gesamten Beziehungsgeflechts. Soziale Netze werden nicht primär als top-down organisierte zentrale Informationsverteiler genutzt – auch wenn sie dafür oft besser geeignet sind als die etwa Parteihomepage – stattdessen handeln Menschen politisch. Die Anti-ACTA-Proteste wurden (auch) in Facebook-Gruppen koordiniert; Infografiken und Meme mit politischen Inhalten werden verbreitet, von formalen Parteigliederungen unabhängige politische Fanseiten und -Gruppen werden von Leuten ohne jegliche formale Legitimation betrieben. Sogar recht einfach meßbar wäre das Teilen von journalistischen Inhalten zur Politik.”