Brief von Roman Koidl – die tägliche Kolumne im BLICK (CH) Liebe Schönheitskönigin, im Interview mit dieser Zeitung sagten Sie über Ihre Wahl zur schönsten Schweizerin: «Es ist so extrem, dass einem fast übel wird.» Aber nicht doch, Liebes. Mit Ihnen sollte die Miss-Wahl offenbar zeitgemäss inszeniert werden. Potzblitz: Die Presse findet einen Kurzhaarschnitt so kurios, dass er Schlagzeilen füllt; Ihr Vater sieht jünger aus als Ihr Freund; und sich selbst bezeichnen Sie als Alphatier, das daheim offenbar die Hosen anhat. Drollig ist an Miss-Wahlen die stete Bemühung, innere Werte zu markieren. Miss Brain studiert und ist ganz schön schlau, aufgetreten wird dann aber doch im Bikini. Sinnlos, dem Ganzen einen modernen Anstrich zu geben. Miss-Wahlen leben davon, so herrlich aus der Zeit gefallen zu sein, wie Kaffeeklatsch bei Oma. Der ist auch so extrem gestrig, und danach wird einem von den vielen Sahneschnitten fast übel. Schöne Grüsse, Roman Maria Koidl