Brief von Roman Koidl – die tägliche Kolumne im BLICK (CH) Sehr geehrter Herr Meyer, Ihre SBB Kondukteure spalten Waggons – in Deutsche und Schweizer. Das geht mit einem einfachen Satz: „wir haben eine (1 sic!) Minute Verspätung“. Spontane Volksseparation in zwei Kulturen: die Schweizer schweigen betreten, die Deutschen lachen. Wer „DB“ sozialisiert ist, hält dieses Ansage für einen Scherz. Verspätungen unter fünf Minuten gelten in Deutschland noch als „Schweizer Pünktlichkeit“, funktionierende Anschlüsse sind reines Glück und Anbindungen an entlegene Gegenden Vergangenheit. Ja, bei der SBB gehöre ich zum Rollmaterial. Doch Sie büssen jährlich eine halbe Million Kunden, kriminalisieren diese als Schwarzfahrer. Das könnte mehr spalten, als nur Waggons. Achtung an der Bahnsteigkante! Roman Maria Koidl