“Shitstorm ist ein Begriff der beleidigten Eliten”: Andreas Freimüller, früher Greenpeaceaktivist, bekannter „Shitstormer“ und heute Online-Campaigner, sieht in „Shitstorms“ kein soziales Übel sondern ein basisdemokratisches Kampagneninstrument, dass zum Vorteil des Einzelnen genutzt werden kann. Durch das Internet ist es einfacher und effektiver geworden sich für kritische Anliegen zu mobilisieren. Aus dem Umstand, dass diese kollektive Entrüstung despektierlich als „Shitstorm“ bezeichnet wird, spreche laut Freimüller die „Verletztheit der Eliten und Unternehmen, für die diese neuen Kanäle der Kritik und Konfrontation zunächst einmal vor allem ein Ärgernis sind“. Der Begriff unterminiert die Potenziale von Online-Kampagnen, die per se konfrontativ sein müssten um Erfolg zu haben. “Veränderung ist oft ein Produkt von Aufmerksamkeit und Druck. Wenn ein Prozess so viel schneller abläuft, dann kann davon ausgegangen werden, dass Aufmerksamkeit und Druck in grösserer Menge und Intensität vorhanden waren. Damit kommt ein nie zuvor gekanntes Veränderungspotenzial in Reichweite ambitionierter Individuen.”