Brief von Roman Koidl – die tägliche Kolumne im BLICK (CH)
Liebes Türchen Nummer 17,
nun aber hurtig! Wer noch keine Geschenke hat, der sollte sich jetzt beeilen. Doch aufgepasst: Der Charakter von Geschenken hat sich vor allem für Kinder deutlich verändert. Der Wunschzettel ist zum schriftlichen Befehl mutiert. Wer keine Folge leistet, der wird mit drei Tagen Terrorregime gebüsst. Problem: Unbedarfte Eltern sind gezwungen, sich in technische Feinheiten einzuarbeiten. Zwischen coolen und uncoolen Smartphones, der richtigen Gamekonsole oder dem Tablet des einzig wahren Herstellers. In einer aktuellen Studie geben zwölf Prozent der Befragten an, Weihnachten sei für sie vor allem Streit in der Familie. Und so verzichten immer mehr zur Gänze auf Geschenkewahnsinn und Kommerzorgien und fühlen sich glücklich und befreit. Neu ist die Idee allerdings nicht. Schon Laotse (6. Jh. v. Chr.) wusste: «Die Aufhebung der Wünsche bedeutet Ruhe.»
Besinnliche Grüsse,
Roman Maria Koidl