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Grüezi aus Züri – Schwermut

Brief von Roman Koidl – die tägliche Kolumne im BLICK (CH)

Liebe Laune,

Wolken ziehen finster übers Land. Es ist November und man selbst gern trüb. Wenig Licht, dauernd Regen, und dann wird auch noch die Weihnachts­beleuchtung eingeschaltet, wo wir doch gerade noch am französischen Strand lagen. Merde! Eine aktuelle Studie der OECD belegt: Je reicher ein Land, desto mehr Antidepressiva werden eingenommen. Willkommen in der Schweiz, dem reichsten Land der Erde. Rund 400 000 Franken hat jeder Bürger statistisch zur Verfügung. Das erklärte die Nationalbank dieser Tage. Wenn auch Sie jetzt depressiv werden und denken: «Keine Ahnung, wo die nachgesehen ­haben, auf meinem Konto jedenfalls nicht», dann trösten wir Sie mit einer Zeile unseres Lyrik-lieblings Georg Trakl: Schwester stürmischer Schwermut, sieh ein ängstlicher Kahn versinkt unter Sternen, dem schweigenden Antlitz der Nacht.

Fröhliche Grüsse,

Roman Maria Koidl