Grüezi aus Züri – Krieg und Frieden

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Grüezi aus Züri – Krieg und Frieden

Brief von Roman Koidl – die tägliche Kolumne im BLICK (CH)

Geschätzter Friede,

Krieg ist zu einer anonymen Ware geworden. Irgendwo wird ja immer geschossen. Man denkt: «Schreckliche Bilder, zum Glück weit weg.» Damit zurück zur Tagesordnung. Nun droht Krieg in der Ukraine. Die liegt übrigens nicht irgendwo hinter Sibirien, sondern mitten in Europa. Am Donnerstag einigte sich der Europarat auf Sanktionen gegen Russland, Präsident Putin rasselt derweil mit dem Säbel. Seinen Höhepunkt findet der Konflikt derzeit im Donezbecken, nahe der russischen Grenze. Genau dort ist im Sommer 1943 mein Grossvater Balthasar gefallen. Ein Tiroler Gebirgsjäger, junge 29 Jahre alt. Er starb nahe dem Fluss Dnjepr, beim Westrückzug der 3. Division. Hunderttausende aller Seiten kamen in der Schlacht in der Gegend von Donezk zu Tode. Dort, wo sich Ost und West heute wieder begegnen, sollten sich die Parteien ihrer historischen Verantwortung bewusst sein.

Roman Maria Koidl